Depression in der Berufswelt – warum Führungskräfte den Umgang mit der Erkrankung erlernen sollten

Depression in der Berufswelt – warum Führungskräfte den Umgang mit der Erkrankung erlernen sollten

Juli 4, 2022 Blog 0

Bei jedem fünften Beschäftigten in Deutschland wurde schon einmal eine Depression diagnostiziert. 20% der Berufstätigen gaben an, dass bei ihnen schon einmal die Diagnose Depression gestellt worden sei. Weitere 19% der befragten Arbeitnehmer vermuten, schon einmal im Leben an Depression erkrankt gewesen zu sein – bisher jedoch ohne eine ärztliche Diagnose. Einen Suizid oder Suizidversuch eines Kollegen haben bereits 15% der Mitarbeiter erlebt. „Depression ist eine häufige und schwere Erkrankung. Statistisch gesehen gibt es in nahezu jedem Unternehmen depressiv erkrankte Mitarbeiter. Aus: Deutschland-Barometer Depression: Jeder fünfte Beschäftigte an Depression erkrankt – Stiftung Deutsche Depressionshilfe (deutsche-depressionshilfe.de)

Wie kommt es dann, dass Führungskräfte den Umgang mit an Depressionen erkrankten Mitarbeitenden nicht können bzw. nicht erlernen? Mein Eindruck ist, dass das Stigma und die Vorurteile nach wie vor sehr hoch sind. Wer an Depressionen erkrankt ist, gilt als schwach, labil, nicht leistungsfähig und ist damit in primär leistungsorientierten Unternehmen nicht erwünscht.

Ich selbst bin seit vielen Jahren Betroffene. Nach einer Krebserkrankung im Jahr 2016 sind meine Depressionen offen ausgebrochen. Schnell wurde mir klar, dass ich im Grunde schon lange an Depressionen litt. War ich doch mit Anfang 40 schon fast in einem heftigen Burn-out gelandet. Ich würde mich weder als schwach, labil oder nicht leistungsfähig bezeichnen. Ganz im Gegenteil!

Als Selbständige ist mein Dauerthema, gut auf meine psychische Gesundheit zu achten. Das ist durchaus machbar und vor allem erlernbar. Das gilt eins zu eins für die Mitarbeitenden in den Unternehmen. Die Frage ist, wie können die Führungskräfte ihre Mitarbeitenden bei einer guten Selbstfürsorge unterstützen? Das sollte fester Bestandteil einer jeden Führungskräfteentwicklungsmaßnahme sein, damit die Zahl der Betroffenen nicht weiter steigt.