Pause machen will gelernt sein

Pause machen will gelernt sein

Juli 27, 2022 Blog 0

Schenken Sie sich 5 Minuten Ihrer Zeit: Ich möchte Sie einladen, kurz darüber nachzudenken, was für Sie „eine Pause machen“ bedeutet. Drücken Sie jetzt auf Ihre INNERE PAUSE-TASTE und überlegen Sie einmal, welche Assoziationen Ihnen bei dem Begriff „Pause“ kommen. Wie regelmäßig und wie bewusst machen Sie Pausen?

Meine Assoziationen zu Pausen sind folgende: innehalten, durchatmen, entspannen, runterfahren, regenerieren, bei mir ankommen, im Moment sein. Das ist im stressigen Alltag häufig genug nur Wunschdenken. Denn wir leben in einer Leistungskultur, in der „Pausen machen“ eher ein notwendiges Übel als eine willkommene Zeit für Regeneration ist. Pausen werden zwar gesetzlich geregelt, finden aber häufig nicht statt oder dienen nicht wirklich der Regeneration.

In unserem Alltag kennen wir Phasen der Aktivität (Erregungszustand) und Phasen der Passivität (Regeneration). Tag und Nacht sind hierfür in der Regel das beste Beispiel: Tagsüber sind wir aktiv. Nachts schlafen wir. Um die Gesundheit zu erhalten, sollten beide Phasen in einer guten Balance sein.

In der Arbeits- und Lebensrealität sind wir allerdings häufig in einem Zustand der Übererregung durch zu viele äußere Reize und durch zu viel Druck. Unser Nervensystem gerät in eine Dysbalance und befindet sich in einem Dauer-Funktionsmodus, um den Stress zu bewältigen. Kurzzeitiger Stress ist positiv und wichtig. Chronischer Stress jedoch macht nachweislich krank.

Burn-out ist nichts anderes als eine Not-Ausfunktion unseres Systems. Aus der dauerhaften Übererregung stürzen wir in eine Untererregung, die sich hin Lähmung, Starre und Ohnmacht äußert. In der Literatur werden nicht umsonst 12 Stufen bis zum Burn-out beschrieben. Ein Weg mit zahlreichen, stärker werdenden Warnsignalen, innezuhalten und aus der Übererregung auszusteigen.

Pause machen bedeutet in erster Linie Reize reduzieren und aus der Aktivität in die Passivität kommen. Was machen wir anstatt dessen? Wir halten durch bis zum Feierabend, wir halten durch bis zum Wochenende und wir halten durch bis zum Urlaub. Dann wundern wir uns, wenn der Urlaub jedes Mal viel zu kurz ist.

Pause machen will gelernt sein!

MBSR (Mindfulness-based Stress Reduction nach Jon Kabat-Zinn oder Qi Gong für den Arbeitsplatz sind hoch effektive Methoden, die uns regelmäßig praktiziert dabei helfen können. Ich persönlich empfehle ebenfalls die 7mind App, ein Meditationsprogramm für den Alltag. Angenehmer Side-Effekt: Alle drei Methoden wirken als Stimmungsaufheller.

Das Allerwichtigste jedoch ist, dass SIE sich dafür entscheiden, regelmäßig Pausen zu machen und sie auch BEWUSST gestalten. Pausen gehören ganz nach oben auf die Prioritätenliste, nicht an den Schluss. Ich wünsche Ihnen, dass Sie zu einem guten, nämlich Ihrem Rhythmus von Anspannung und Entspannung finden. Seien Sie geduldig mit sich und bleiben Sie dran. Es lohnt sich.